Die Tschechen leben in der Musik.
In der Prager Innenstadt gibt es eine Vielzahl von Orten, die Ihnen eine wunderschöne Aussicht auf die Moldau (Vltava) und die Prager Burg eröffnen. An einem dieser Orte steht in unmittelbarer Nähe der Karlsbrücke (Karlův most) ein schönes Neorenaissance-Gebäude des ehemaligen altstädtischen Wasserwerks aus den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts. Hinter dessen mit Graffiti geschmückten Wänden befindet sich eine einzigartige Ausstellung: Diese ist dem Leben und Werk eines der größten tschechischen Komponisten gewidmet, und zwar dem Autor des Zyklus der sinfonischen Dichtungen „Mein Vaterland“ (Má vlast), Bedřich Smetana.
Die Ausstellung besteht aus vier thematischen Teilen: Der erste Teil behandelt Smetanas Kindheit in Litomyšl: seine Jugend, Studium, künstlerische Anfänge in Prag, seine Tätigkeit als Musiklehrer im schwedischen Göteborg sowie die Konzertreisen durch Deutschland und die Niederlande. Der zweite Teil der Ausstellung zeigt, wie aktiv sich Smetana am gesellschaftlichen und kulturellen Leben in Prag zwischen den Jahren 1862 und 1874 beteiligte. Für diese Episode ist Smetanas bedeutende Rolle in der Oper des Tschechischen Interimstheaters (Prozatímní divadlo) wichtig. Im Alter von 50 Jahren war Bedřich Smetana nach lang anhaltenden gesundheitlichen Problemen taub geworden, was ihn aber an der weiteren Arbeit nicht hinderte.
Der dritte Ausstellungsteil beschäftigt sich mit Smetanas letzter Lebensepisode, die er auf dem Lande verbrachte. Hier finden Sie einzigartige Notenständer, die Smetanas Melodien abspielen: Zum Klingen bringen Sie diese vom Dirigentenpult – per Laser-Taktstock. Der vierte Ausstellungsteil begleitet Sie während der ganzen Ausstellung: Im Museum finden Sie nämlich ausgewählte Briefe und Kapitel aus Smetanas Tagebuch, Notenmanuskripte, Originalporträts des Komponisten und seiner Familie. Zur Ausstellung gehören auch Gegenstände aus dem persönlichen Besitz Smetanas, sein Klavier eingeschlossen.