Ein selbstbewusster Sitz des Magistrats des Großraums Prag
Das Gebäude des Magistrats wurde am Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut. Seine Monumentalität und architektonischer Ausdruck sind die besten Beweise der Bedeutung, die Prag am Anfang des 20. Jahrhunderts seiner Repräsentation gab. Obwohl das Gebäude in der Mitte der historischen Stadt steht, wurde es als ein Solitär gebaut, der auf seine Umgebung nicht viel Rücksicht nimmt. Wegen seinem Bau wurden Dutzende von historischen Gebäuden niedergerissen, inklusive Häuser mit romanischen Fresken und Renaissance-Verzierung.
Die bildhauerische Verzierung des Gebäudes des Magistrats weist darauf hin, dass es sich an einem Ort mit reicher Geschichte befindet. Das Gebäude schmückt zum Beispiel ein eiserner Mann, der an die Rüstungsmacher erinnert, oder eine Statue von Rabbi Löw, eine traurige Erinnerung an das in der Zeit demolierte Judenghetto. Beide Statuen schaffte der bedeutende Jugendstilbildhauer Ladislav Šaloun, der auch der Autor des Jan-Hus-Denkmals auf dem Altstädter Ring ist. Das Relief über dem Eingang des Rathauses zeigt die damalige Bedeutung und die Rolle Prags und wurde von einem nicht weniger wichtigen Künstler geschaffen, von Jaroslav Sucharda, dem Autor des zeitgenössischen Jugendstildenkmals von František Palacký, das auf dem gleichnamigen Platz (Palackého náměstí) steht.
Die Architektur verbindet auf eine interessante Art und Weise die Elemente des Neobarocks, des Jugendstils und der neueintretenden Moderne. Alle architektonischen und zeitgenössischen handwerklichen Elemente hoher Qualität wurden erhalten und versetzen uns leicht in die eindrucksvolle Atmosphäre am Anfang des 20. Jahrhunderts.