Eine Perle des Kubismus im Herzen der historischen Stadt...
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts brach in Prag ein Wettstreit um das Aussehen der historischen Stadt aus. Hunderte von jahrhundertalten historischen Gebäuden wurden abgerissen und anstelle ihrer entstanden durchschnittliche Mietshäuser. Das Haus zur Schwarzen Mutter Gottes wurde zum besonderen Versuch, das Alte und Neue zu verbinden. Sein Erschaffer, der junge Architekt Josef Gočár, entschied sich, die ganze schöpferische Kreativität auszunutzen, die der nur kurz vorher von Pablo Picasso und Georges Braque hervorgebrachte Kubismus den Künstlern bot.
Grundlage der einzigartigen kubistischen Gebäudearchitektur wurden markante geometrische Figuren, die es auf eine völlig moderne Art möglich machten, an die plastischen Fassaden der umliegenden historischen Gebäude anzuknüpfen. Dank der raffinierten historischen Anklänge, zu denen das dynamische Eingangsportal und das Mansardendach gehören, reiht sich das Haus in seine Umgebung ein, als hätte es schon immer hier gestanden.
In der ersten Etage des Hauses entstand das Grand Café Orient, das erste mit einem durchgehend kubistischen Interieur in Prag. In der kubistischen Ausstattung gab es das Café nur zehn Jahre lang. Die Idee zur Erneuerung entstand erst bei der kompletten Renovierung des Hauses in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts. Dank der detailgetreuen Rekonstruktion, die auf Grundlage von historischen Plänen und Fotografien durchgeführt wurde, kann das hochwertige Interieur auch hundert Jahre nach Entstehen dieses einzigartigen Objektes noch bewundert werden.
Namensgebend für das Haus ist eine kleine barocke Statue der Schwarzen Mutter Gottes (hinter goldenen Gittern aufbewahrt), die hier im Jahre 1912 aufgestellt wurde.