Das Prager Metronom gehört zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt und ist gleichzeitig ein originelles Kunstwerk. Es befindet sich auf dem Sockel eines alten Denkmals zu Ehren Stalins und bietet einen atemberaubenden Blick auf Prag. Die Prager verabreden sich gerne unter "dem Pendel" oder "bei Stalin", wie sie ihn heute nennen. Was die gepflasterte Esplanade betrifft, die sich hinter dem Metronom erstreckt, so ist sie ein beliebter Ort für Skateboarder.
Das Metronom, das den Letná-Hügel um 25 Meter überragt, stammt aus dem Jahr 1991. Es symbolisiert das unerbittliche Verrinnen der Zeit. Sein Autor, der tschechische Bildhauer Vratislav Karel Novák, nannte es die "Zeitmaschine". Sie wird von einem Motor angetrieben und sollte nur vorübergehend aufgestellt werden, doch schließlich wurde sie dauerhaft in den Letná-Hügel integriert.
In den 1950er Jahren hatten die Bonzen des kommunistischen Regimes beschlossen, dem brutalen sowjetischen Diktator zu schmeicheln, indem sie an dieser Stelle ein Denkmal zu seinen Ehren errichteten. Die kolossale Skulptur, die von den Prager Bürgern ironischerweise "die Schlange am Schlachthof" genannt wurde, wurde schließlich erst nach Stalins Tod fertiggestellt. Und statt Bewunderung ruft sie Unbehagen hervor, da Stalins Herrschaftsjahre kurz nach ihrer Enthüllung heftig kritisiert werden. Schließlich wurde sie 1962 abgerissen und es blieb nur ein riesiges Podest übrig, das bis zur Errichtung des Metronoms ungenutzt blieb.